Zurück nach Christchurch

Am Morgen des 4.1. genießen wir noch ein herrliches Frühstück im japanischen Restaurant des Maruia Springs Thermalresort. Wie schon das Abendessen am Tag davor, wird auch zum Frühstück hier köstlichst gekocht. Rudolf füllt sicherheitshalber die durch das fast fettfreie Nabe-Fondue leer gewordenen Depots mit einem "Full New Zealand Breakfast", bestehend aus Eierspeise, Bratwürsteln, Speck und zwei gebratenen Pilzen, wieder auf. Die Kinder genießen Banana-Pancakes mit Schokoladensauce und trinken Kakao, in dem ein Marshmallow langsam vor sich hin schmilzt. Das gibt der Schokomilch einen lieblichen Synthetikgeschmack -- die Kinder sind begeistert. Ich bestelle mir "Eggs Benedict", die ich schon immer einmal kosten wollte, aber nie die Gelegenheit dazu hatte. Auf zwei Scheiben hausgebackenem Vollkorntoast liegt eine Schicht blanchierter Babyspinat, auf dem wiederum zwei perfekt pochierte Eier ruhen. Getoppt wird das Ganze durch eine senfige Bechamelsauce und ein paar Senfkörner. Das ist so gut, dass es fast meine neue Lieblingsspeise werden könnte. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das zuhause einmal nachzukochen, wobei ich vermutlich schon am Pochieren der Eier scheitern werde; Vom selbstgebackenen Vollkorntoast und der Bechamelsauce ganz zu schweigen. Oder ich mache es mir einfach und suche mir ein Lokal in Wien/Umgebung, wo das ebenso gut gekocht wird. Falls jemand Tipps dazu hat, freue ich mich!

Nach diesem opulenten Frühstück checken wir aus und begeben uns zum letzten Mal im Rahmen unserer schönen Rundreise auf die Straße. Die Fahrt führt uns über einsame Bergeshöhen, die landschaftlich dermaßen atemberaubend sind, dass wir schon gar nicht mehr wissen, wo wir zuerst hinschauen sollen. Ich mache so viele Fotos, die leider nur einen Bruchteil dessen wiedergeben, was die Szenerie dort an Schönheit bietet. Und weil in so einem Fall Bilder einfach viel mehr sagen, als tausend schöne Worte, findet ihr hier eine klitzekleine Auswahl an Fotos, die hoffentlich einen Eindruck vermitteln können. (Ganz tief darunter geht es dann weiter mit dem Text...)

Nach etwa 80km jenseits jeder Zivilisation erreichen wir schließlich die ersten kleinen Ortschaften, die sich verdichten, je näher wir an Christchurch kommen. In der Früh hatten wir noch besprochen, dass wir irgendwo Rast machen und noch ein wenig die Gegend erkunden würden, doch je näher wir an unser jetziges Zuhause kommen, steigt auch die Freude darauf, nach neun Tagen des Nomadendaseins wieder seßhaft zu werden und ein wenig Alltag einkehren zu lassen. Als wir in die Einfahrt einbiegen und das rote Backsteinhäuschen wieder sehen, macht sich tatsächlich ein klein wenig Heimkehrgefühl breit. Am Tag darauf fängt Rudolf an der University of Canterbury zu arbeiten an, und dann liegt es auch an mir, für uns alle hier einen schönen Alltag und Rhythmus zu schaffen. Darauf freuen wir uns beide. Und damit dieser Alltag auch keine Chance hat, zu eintönig zu werden, haben wir für die verbleibenden vier Wochenenden in Neuseeland immerhin drei Wochenendtrips geplant (8.-10.1. Hokitika/Westküste, 22.-24.1. Thermalplanschen in Hanmer Springs und zum Abschluss 29.-31.1. Delfinwatching in Akaroa). Darüber, und sämtliche andere Abenteuer und Beobachtungen werden wir natürlich an dieser Stelle weiterberichten!