One night in Bangkok

Am Morgen des 22.12. sind die Kinder, geplagt vom Jet Lag, kaum aus den Betten zu bekommen. Einzig und allein die Aussicht auf ein gutes Buffetfrühstück ist dann schlussendlich Motivation genug für die beiden, aufzustehen -- hungrig sind sie nämlich sehr. Das Frühstück ist dann allerdings nicht ganz das erwartete typische Hotelfrühstücksbuffet mit Eierspeise, Schokokipferln und Müsli, sondern das asiatische Pendant mit Misosuppe, Sushi, Dim Sum und verschiedensten undefinierbaren eingelegten Gemüsen (?), Fischen (?) oder Früchten (?). Wir wissen es nicht und wollten es ehrlich gesagt auch nicht herausfinden. Die Abenteuerlust endet, wenn der Körper glaubt, er müsse um 4h morgens frühstücken! Einige für unsere europäischen Gaumen sehr gefällige Dinge gab es dann aber doch und wir konnten uns wirklich ausgezeichnet stärken: Herrliche frische Früchte (Papaya, Mango, Melonen, Ananas), Waffeln und Pancakes mit Ahornsirup, sowie Eierspeise mit Speck. Die Kinder vertilgen Unmengen davon und sind auch gleich wieder guter Laune und voll der Vorfreude auf einen Tag am Pool.

Es ist bewölkt und weniger freundlich als am Tag davor, allerdings immer noch brütend heiß. Am Terrassenpool im 5. Stock des Hotels läßt es sich aber ganz gut aushalten. Die Kinder planschen mit ungeahnter Energie, während Rudolf und ich es uns auf den Liegen gemütlich machen und Rosemarie ein Vormittagsschläfchen schlummert. Der Poolboy versorgt uns mit italienischem Kaffee und thailändischen Mango-Bananen-Smoothies. So lassen sich die letzten Stunden vor der nächsten langen Flugetappe nach Auckland ganz gut verbringen. Bemerkenswert ist die Aussicht vom Pool auf riesige Billboards, die überall in der Stadt zu finden sind. Wir amüsieren uns besonders über die Werbung für einen Freizeitpark in der Nähe, wo offenbar ein "Winterwonderland" künstlich geschaffen wird, wo wir uns doch gerade darüber freuen, eben dem Winter entkommen zu sein. Da sieht man es wieder: das Gras ist wahrscheinlich immer grüner in Nachbars Garten.

Im dank late Checkout bis zum Aufbruch verfügbaren Zimmer machen wir uns noch frisch, bevor uns die Limousine um 14h15 abholt. Alles gepackt, stehen wir überpünktlich an der Rezeption, auch der Fahrer ist entgegen meiner Befürchtungen pünklich und schon da. Nur der Porter steckt mit unseren Koffern im Aufzug fest! Die thailändischen Hotelangestellten, sowie der Fahrer haben die Ruhe weg, plaudern und scherzen, während ich schon ein wenig ins Schwitzen gerate. Die asiatische Gelassenheit und deren "ach, das geht sich doch noch locker aus!"-Beteuerung macht mich sogar nur noch nervöser -- was in der Situation natürlich auch nichts nützt. Und siehe da, nach einer Viertelstunde sind die Koffer da, der Transport geht los, und wir treffen trotz allem mit reichlich Zeitpolster am Flughafen ein. Fazit: Von der Ruhe der Thailänder sollte man sich als Europäer ein Scheibchen abschneiden. Das könnte eigentlich ein wirklich guter und gesunder Vorsatz für mein neues Jahr werden.


Am Flughafen zeigen sich die Thailänder besonders kinderfreundlich. Wir dürfen am Priority Schalter für "Infant, Disabled, Monk" einchecken (und dabei an ungefähr 5.000 anderen wartenden Touristen vorbeirauschen), sowie bei Pass- und Sicherheitskontrolle würdevoll durch die "Premium-Lane" (wiederum für Kleinkinder, Behinderte und Mönche) ohne jede Wartezeit schreiten. Bemerkenswert ist auch, wie sauber der Flughafen im Gegensatz zu vielen europäischen Flughäfen ist. Die Toiletten sind spiegelblank, da sie nach jeder Benutzung von einer freundlichen Dame geputzt werden. Auf den Gängen stehen wunderschöne Blumengestecke und überraschend riesige goldene Statuen. Im Duty-Free Bereich reihen sich die luxuriösesten Designergeschäfte aneinander (Chanel, Gucci, Prada etc.) und sogar die Souvenirläden verströmen noblen Chic. Uns zieht es aber wieder in die Lounge, wo wir eine gemütliche Ecke für uns okkupieren und noch einmal gut essen, bevor wir uns ans Gate begeben.

Mit Thai Airways zu fliegen ist auch in der Economy Class ein First Class Erlebnis. Die Sitze und die Beinfreiheit sind so großzügig bemessen, dass wir anfangs gar nicht gleich bemerken, dass wir bereits an unseren Plätzen vorbeimarschiert sind -- in der Annahme, wir seien noch in der Business Class und die Holzklasse begänne erst weiter hinten. Der Service ist aufmerksam und exzellent... die bildhübschen Stewardessen tragen alle unterschiedliche bunte, mit Perlen und Pailletten bestickte, traditionelle thailändische Seidenkleider, mit denen man in Österreich leicht auch auf einem Ball gute Figur machen würde. Das Essen wir hier sogar noch auf echtem Porzellan mit richtigem Besteck serviert, man trinkt aus Gläsern und wird so oft gefragt, ob man noch etwas trinken oder essen wolle, oder sonst etwas braucht, dass einem selbst dann wirklich schon gar nichts mehr einfällt. So kann man auch auf einem 11h-Flug (fast) wunschlos glücklich sein. Die Kinder und ich sitzen zu dritt in der Reihe für Babykörbchen, welches unsere Rosemarie leider so gar nicht gerne nutzen will. Wie beim ersten Flug genießt sie meine Nähe und schmiegt sich fest an mich an. Diesmal sitzt Rudolf aber nur einen Platz hinter mir und so kann ich ihn zwischendurch am Hosenbein zupfen, wenn eines der beiden Großen oder ich Hilfe brauchen. Viel zum Schlafen komme ich allerdings trotzdem nicht, was mir aber durch den beschriebenen perfekten Thai-Service zumindest ein wenig versüßt wird.

Thema: One night in Bangkok

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