Cousinchentreff in Wellington

Der erste Januar 2016 startet für uns mit einer langen Autofahrt von Napier zurück nach Wellington. Fast 4h, die wir uns aber gemütlich und mit vielen Pausen einteilen. Eine dieser Pausen führt uns nach Woodville, wo wir im recht urigen Restaurant Lindauer einkehren. Das Lokal verströmt innen (wie eh auch außen) den Charme einer Wartehalle am Busbahnhof; Würde Rosemarie nicht schon so hungrig zetern, und müßten die beiden Großen nicht schon so dringend aufs WC, wir wären wohl weitergefahren. Als wir zu fünft mit einer brüllenden Rosemarie und den fröhlich tumultierenden Klara und Pauli das Lokal betreten, sorgen wir gleich für Furore. Außer uns befindet sich nämlich nur ein älteres Paar im Lokal, das stumm an seinen Teetassen nippt und Kuchen isst. Die beiden starren uns recht ungeniert an. Hinter der Theke steht ein älterer Herr, der uns auch gleich neugierig beäugt. Wir heben jedenfalls den Lärmpegel von "Schweigekloster" auf "Disco" (zumindest bis ich Rosemarie endlich stillen kann, danach ist es dank Klara und Pauli aber immer noch mindestens "Blaskapellenplatzkonzert"). Abgesehen davon, dass uns die drei Anwesenden einfach anschauen, scheinen sie sich aber an unserem Tumult nicht zu stören. Rudolf plaudert mit dem Wirt, der ihm sogleich erzählt, dass wir die ersten Österreicher aller Zeiten sind, die in seinem Restaurant einkehren. Einst sei noch ein in Wien lebender Fremder da gewesen, der allerdings Brite war. Er wollte nur Meat Pie, und war offenbar ganz begierig darauf, da man diese Köstlichkeit in Österreich nicht bekommen kann. Wir bestellen Limonade für mich, einen Erdbeer Milchshake für Rudolf und zwei Frucht-Smoothies für Klara und Pauli. Nach einiger Wartezeit erscheint eine ältere Dame mit unseren Getränken. Sie serviert sie voll Stolz und wirkt dabei wie eine Hausfrau, die für unsere Bestellung stundenlang in der Küche geschuftet hat und nun mit dem Ergebnis recht zufrieden ist. Wir sind jedenfalls baff. Die Smoothies kommen in Krügerlgläsern -- jeweils also etwa ein halber Liter reinstes Fruchtpüree und ich frage mich insgeheim, wie wir das wohl schaffen sollen. Der Stolz der Wirtin macht es fast unmöglich, etwas überzulassen, ohne sie zu beleidigen! Nach dem ersten Schluck weiß ich, dass sie ganz zu Recht so stolz auf ihr Werk ist. Offensichtlich wurden hier ganz frische Obstsorten verarbeitet. Wir schmecken frische Bananen, Heidelbeeren, Himbeeren, Äpfel... den Kindern mundet es so gut, dass sie wirklich fast den ganzen Krug alleine austrinken. Ich vermute, dass sie damit ihren Bedarf an Obst für mindestens eine Woche gedeckt haben müßten. Während wir also an unseren Smoothies schlürfen, kommen noch mindestens zehn andere Gäste ins Lokal (darunter zwei weitere stillende Mütter), die sich alle sogleich geduldig bei der Theke anstellen. Der Wirt, der für längere Zeit verschwunden war (wir waren ja bereits abgefertigt), wird durch den weiter gestiegenen Lärmpegel offenbar wieder hervorgelockt und ruft den beiden Herrschaften, die als erstes da waren, hocherfreut zu: "Da ist das Lokal immer leer und auf einmal hab ich eine Schlange vor der Theke!". Für ihn hat das neue Jahr also auch wirklich gut begonnen.

     

Restaurant Lindauer (Außenansicht)         Rudolfs Milchshake (Außenansicht)

Woodville hat außer dem Lindauer aber nicht sehr viel zu bieten, und so düsen wir gestärkt weiter -- nicht ohne von dieser sehr einladenden Häuserfront ein Foto gemacht zu haben... die Lust, hier die beworbenen hausgemachten Fleisch- und Wurstprodukte einzukaufen, hält sich in Grenzen...

Am späteren Nachmittag erreichen wir Wellington, wo wir wieder im bewährten City Life Hotel absteigen. Diesmal ist unser Zimmer nicht ganz so riesig wie zuletzt (siehe Wir lieben Wellington! ), bietet aber auch wieder Waschmaschine und Trockner, die bei unserem Wäscheverbrauch (besonders rosa Teilchen in Größe 62) gerne verwendet werden.

Zum Abendessen haben wir heute eine besondere Verabredung: Katharina und Konstantin, unsere 21-jährige Nichte und der gleichalte Neffe, sind momentan auch in Neuseeland mit einer Gruppenreise ("Contiki") unterwegs. Zufällig kreuzen sich unsere Touren an diesem einen Tag in Wellington. Die beiden werden uns zwar am Ende ihrer Rundreise noch für ein paar Tage in Christchurch besuchen kommen, dieser gemeinsame Abend am 1. Januar ist aber wirklich ein ganz besonders schöner Zufall. Die beiden holen uns von unserem Hotel ab und es ist fast ein wenig surreal, sich hier, so weit weg von daheim, zu sehen. Klara und Pauli sind auch ganz aus dem Häuschen. Wir marschieren fröhlich zum Hafen, wo wir ein nettes Lokal für uns entdecken und die bisherigen Erlebnisse austauschen. Die zwei Twens haben natürlich ein etwas intensiveres Programm als wir: Skydiving, Kayakfahren, Helikopterrundflug, kilometerlange Hikes, etc. Nun, für die Intensität unserer Reise sorgen schon Klara, Pauli und Rosemarie -- da fehlt uns kein Actionprogramm mehr! Im Gegenteil, wir sind sogar für jede Minute Beschaulichkeit dankbar. Tja, so ändern sich die Zeiten.

Das Essen bietet köstliche Abwechslung zum Einheitsbrei, den wir auf der Rundreise bisher erlebt haben. Fish, Chips und manchmal Chicken Nuggets... wir haben uns alle ein wenig an den hiesigen fettig-frittierten Nationalspeisen sattgegessen. Jetzt gibt es Lachsfilet auf Hummerrisotto, Snapper mit Kartoffeln auf Zuckerschoten, Babyspinat und Artischocken, sowie mit Gemüse und Schafkäse gefüllte Rotoloni. Leider schließt die Küche um 21h (damit hätten wir nicht gerechnet, ist aber nicht unüblich hier -- sogar in den Metropolen wird früh zu Abend gegessen) und wir fallen um die herrlichen Nachspeisen um, die ich zuvor schon am Nebentisch erspäht hatte.

    

Das tut der Laune allerdings keinen Abbruch und wir flanieren fröhlich wieder in Richtung unserer Hotels zurück, wo sich unsere Wege dann (für die nächsten 10 Tage) wieder trennen. Ein schöner Auftakt ins neue Jahr!

Thema: Cousinchentreff in Wellington

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